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Thilo Westermann / Vanitas Vanitatum, Omnia Vanitas.


 

Wir freuen uns, Sie und Ihre Freunde zum Einzelausstellung des Künstlers Thilo Westermann am Freitag, 29. April 2016 ab 18 Uhr einzuladen. 
Der Künstler wird an diesem Abend anwesend sein.

Die Ausstellung ist bis zum 5. Juni 2016 zu sehen.

Öffnungszeiten der Ausstellung
Di - Fr  14.00 - 19.00 Uhr
Sa        11.00  - 15.00 Uhr

Und sehr gerne nach Vereinbarung!

Das Vanitas-Motiv – seit jeher Ausdruck von eitler Schönheit und Vergänglichkeit – wird in den feinmalerischen Kompositionen des Künstlers Thilo Westermann aufgegriffen und neu interpretiert. Als Reminiszenz an vergangene Epochen erinnern seine Blumenformationen, die zugleich von bezaubernder Schönheit und klassischer Eleganz sind, an symbolträchtige Stillleben, die einst das Vanitas-Motiv in sich bargen. Als Mahnbilder richteten sie sich gegen eine der Unmoral und Unsittlichkeit verfallenden Menschheit, die dem Reichtum und vergänglicher Schönheit nacheiferte. Themen, die in Anbetracht der Historie sowie gegenwärtiger Tendenzen immer noch von enormer Aktualität zeugen. In einer Gesellschaft, die das Streben nach Makellosigkeit und Perfektion nicht nur zelebriert, sondern regelrecht propagiert, scheinen die Werke Westermanns sich auf so vielfältige Art und Weise zu positionieren. So trägt der Künstler beispielsweise entgegen der Massenproduktion der Printmedien die Punkte seiner Bilder in einem akribischen und höchst aufwendigen Prozess einzeln von Hand hinter der Plexiglasscheibe auf. Diese Hinterglasmalerei wird daraufhin gescannt und bildet die Grundlage für den hochwertigen Diasec-Druck, der als Monotypie ein vollkommen eigenständiges Kunstwerk darstellt. Wie beim Blick durch ein Brennglas enthüllt die technische Reproduktion sowohl den handwerklichen Prozess als auch die einzigartige Qualität der Malerei: Im Unterschied zur monotonen Gleichförmigkeit industrieller Druckraster besticht in Westermanns Drucken jeder einzelne Punkt als individuell gestalteter Ausdrucksträger und wird in einer von Maschinen und Technik dominierten Gegenwart zum Zeichen handwerklicher Perfektion. Diese Perfektion, die von den einzelnen Punkten ausgeht, erstreckt sich über die Inszenierung der Blumenarrangements bis hin zu der Materialwahl des Plexiglases, welches mit seiner glatten und ebenfalls makellosen Oberfläche zum Spiegel der modernen und scheinbar so makellosen Welt avanciert. Darüber hinaus scheint das Plexiglas mit seinem gläsernen Materialcharakter und der glänzenden Oberfläche ein idealer Bildträger für die fragilen und zart anmutenden Blumenstillleben und dargestellten Kristallgefäße zu sein, welche von dem Künstler dramatisch, obgleich subtil in einem dunklen, gar finsteren schwarzen Raum inszeniert werden. Damit greift Westermann nicht nur das Licht- und Schattenspiel traditioneller Blumenstillleben auf, sondern führt die Genese des eigenen Werkes, dessen Wirkungsweisen und Präsentationsmöglichkeiten ad Maximum. Thilo Westermanns Arbeiten verweisen direkt auf die Inhalte historischer Bildmotive, da sie in ihrer ikonographischen Charakteristik zunächst wie Zitate altmeisterlicher Malerei erscheinen. Durch das methodische Spiel von Unikat und Multiple der verwendeten Medien – Hinterglasmalerei und Print – hinterfragt Westermann wiederum aber auch das eitle Ansinnen nach Einzigartigkeit, das titelgebend als Leitmotiv formuliert wird.

 

Dem Genre des Stilllebens verschrieben, positioniert sich der zeitgenössische Künstler Thilo Westermann mit seinen Arbeiten in einer Welt, die von ständiger Perfektion und dem Streben nach unvergänglicher Schönheit getrieben wird. Als Spiegel einer anonymen, zugleich vernetzten und globalisierten Welt zeigen seine Darstellungen sich zugleich nah und distanziert, klar und fragil. Voller Anmut und von einer unvergleichlichen Eleganz bilden sie das Kernstück von Thilo Westermanns Œuvre und vereinen in sich alle Charakteristika seines einzigartigen Schaffens.

Earlier Event: April 23
Schule trifft Galerie trifft Schule
Later Event: June 10
Christofer Kochs / Resonanzboden